Review Hamburger Blitz-Einzelmeisterschaft

Gestern fand die Hamburger Blitz-Einzelmeisterschaft statt und der Bille SC war mit vier Schachfreunden vor Ort, um auf Punktejegd zu gehen. Das Turnier war recht überschauber. Insgesamt haben sich 40 Teilnehmer eingefunden und Hendrik Schüler als Organisator hatte wie immer alles gut im Griff. Der Bille SC reiste mit Martin K., Christoph, Mohammad und meiner Wenigkeit an und gleich in den ersten beiden Runden gab es zwei vereinsinterne Duelle. In Runde eins durfte ich das einzige Mal am ersten Brett platz nehmen und somit gegen den Setzlisten ersten mit Elo 2345 ran. Die Partie entwickelte sich langsam und drehte sich lange um den Punkt d4, bevor ich eine Qualität einstellte und dann in verlorener Stellung auf Zeit verlor. Sollte mir noch drei weitere Male wiederfahren. Derweil musste Martin K. gegen Mohammad ran. Nach seinem Sieg und meiner Niederlage tauschten wir in Runde zwei nicht nur die Farben sondern auch den Gegner. So musste Martin nun gegen Markus Hochgräfe ran, während Mohammad in seinem zweiten Vereinsduell mit mir vorlieb nehmen musste.

Christoph konnte in erster Runde gewinnen, musste dann aber in der zweiten den Punkt an Friedrich Wagner abgeben. Dieser hatte den Bille SC sehr gut im Griff und luchste in späteren Runden sowohl Martin K. als auch mir ebenfalls den vollen Zähler ab. In einigen Runden konnten wir uns gegenseitig Zuversicht spenden. So spielte ich mit Christoph in Runde drei Seite an Seite, jedoch mit ungleichen Ergebnissen. während mir der Erfolg vergönnt war, verlor Christoph seine Partie. In Runde sechs nahm dann Martin K. neben mir Platz, aber irgendwie haben wir uns nicht optiomal synchronisiert und beide Punkte gingen an unsere Gegner.

Deutlich besser lief es dann in der siebten Runde als Martin, Christoph und ich die Bretter 10-12 besetzten und jeweils mit Schwarz spielend den vollen Punkt einfahren konnten. Wenn ich mich richtig erinnere, dann war es in dieser Runde, als der Gegner von Christoph ein “Schach” ignorierte und mit “Gegenschach” antwortete. Das Hinzuholen des Schiedsrichters – das Gegenschach war ein illegaler Zug – bescherte Chris eine Zeitgutschrift von einer Minute und er konnte später gewinnen.

In Runde acht ging es in dreier Formation weiter und wir nahmen mit Weiß die Bretter 7-9 in Beschlag. Aber aus dem Tritt gekommen nahm nur Matin den vollen Zähler mit, währen Christoph und ich unsere Partien verloren. Kurioserweise ist in meiner Partie etwas ähnliches passiert wie bei Christoph eine Runde zuvor. Ich hatte eine Figur mehr, patzte jedoch und musste die Mehrfigur wieder abgeben. Aber es gab mehrere Möglichkeiten dies zu tun, und ich entschied mich für ein Springerschach, um meinen Gegner damit ein wenig zum Rückzug zu zwingen. Er ignorierte dies jedoch und schlug einfach meinen anderen Springer. In der Hektik entfiel mir, dass mein Gegner einfach ein Schach ignorierte und wir beide spielten einfach weiter. Nach der Niederlage machte mich Christoph dann darauf aufmerksam, aber da war es bereits zu spät. Ärgerlich, also schnell abhaken und weiter, war meine Devise.

Nach Siegen in den Runde 9 und 10 spülte es mich wieder bis an Brett sieben und so durfte ich in der letzten Runde gegen den Setzlisten vierten, Christoph Serrer (Elo 2201) ran, leider mit Schwarz. Die Partie verlief im abgelehnten Damengambit eher ruhig. Die Spannung im Zentrum wurde sehr lange gehalten, bis erste Steine abgetauscht wurden. Nachdem Weiß sich entschloss in der c-Linie ein Turmpaar zu tauschen, nahm ich mit Sd5xc7 wieder. Die folgende Stellung entstand:

Weiß ist am Zug und sein Springer auf g5 ist angegriffen. Da die beiden Läufer auf b1 und b2 sehr bedrohlich auf den schwarzen König strahlen entschloss sich Weiß seinen Springer mit 1.Sxh7 zu opfern. Eine gute Idee, die zum Glück in der oben gezeigten Stellung nicht so direkt funktioniert. Nimmt Schwarz mit 1..Kxf7?? folgt Matt mit 2. Dh5+! (der Bauer g6 ist aufgrund des Lb1 gefesselt) Kg8 3. Dh8#.  Aber ich hatte hier noch einen giftigen Pfeil im Köcher und spielte 1.. Lf3!, ein “Zwischen-Garde” wenn man so will.

Schön auch folgende Variante, die aufzeigt, wie taktisch es hier zugeht: Weiß konnte auch direkt 1. Dh5! spielen, denn die Dame ist tabu! Auf 1..gxh5 folgt 2. Lxh7 Matt!! Nach dem Partiezug spielt Weiß am besten 2. Dc4 Lxe1 3. Dd4 f6 4. Sxf8 Kxf8 5. Dxe1 mit circa +-3,00.  Jedoch auf der Suche nach einer Lösung nach 1..Lf3 überschritt mein Gegner die Zeit und ich konnte mit 7 Punkten aus 11 Partien den neunten Platz belegen. Damit lag ich weit außerhalb der Erwartung von 4,5 Punkten mit einer Performance von 2098.

Mit 6,5 / 11 belegte Martin K. den 12ten Rang, während Christoph mit nur einem halben Zähler weniger Rang 20 belegte. Aber auch Mohammad hat sich sehr gut geschlagen und kam mit 5 aus 11 auf Rang 27 und konnte damit auch Leute wie A. Jamschid (2021) oder K.-H. Nugel (1892) auf die Plätze verweisen.

Wer Lust hat, kann hier alle Einzelergebnisse im Detail nachschauen: Klick mich

Insgesamt war es also mal wieder eine lustige Veranstaltung und vielleicht hat der ein oder andere ja wieder Lust, wenn am 29.04. die Hamburger Mannschafts-Blitzmeisterschaft ausgetragen wird. Eine Mannschaft besteht immer aus vier Spielern, die Ausschreibung folgt dann noch.

Gruß, Marek