Stadtliga B Bille SC – Volksdorfer SK 3,5-4,5

Am Dienstag-Abend hatte unsere Erste einen Heimkampf gegen die Schachfreunde aus Volksdorf. Vor dem Kampf lagen wir auf dem zweiten Tabellenplatz, direkt hinter Sasel. Da wir an zwei „gesetzt“ sind, passte das ja ganz gut.

Der Kampf begann und es dauerte nicht lange, da wurden die ersten Partien auch schon beendet. Ich erinnere die Reihenfolge nicht mehr ganz genau, aber ich glaube die erste Punkteteilung gab es an Brett eins. Nach gerade mal 13 gespielten Zügen, kann man wohl sagen, dass die Kontrahenten nicht sehr kampfeslustig gestimmt waren an diesem Abend. Kurz danach war die Partie an Brett drei ebenfalls vorbei, auch hier ein friedliches Ende. Und auch Brett zwei willigte recht schnell in ein Unentschieden ein. Die Motivation ging teilweise daraus hervor, dass zu diesem Zeitpunkt Alexander, Christoph, der Major und ich recht gute und aussichtsreiche Stellungen hatten, die auf volle Punkte hoffen ließen. Aber die Volksdorfer erwiesen sich als zähe Verteidiger und es sollte sich am Ende des Abends rächen, dass wir an den vorderen Brettern so friedfertig waren.

Christoph hatte als erster eine klare Gewinnstellung erspielt. Sein Gegner gab zunächst die Qualität, um das Rochaderecht nicht zu verlieren, stellte dann aber noch eine Figur ein, und schwupps hatte Christoph einen ganzen Turm mehr. Die Stellung jedoch wirkte ein wenig chaotisch und so gab sein Gegner noch nicht auf. Und beinahe behielt er auch recht, denn nach einigen ungenauen Zügen stellte Christoph seinen Dame ein und sein Gegner witterte Morgenluft. Doch die Dame bekam er nicht einfach so, sondern im Tausch für einen Springer und einen bis auf b2 vorgerückten Freibauern, so dass nur wenige Züge später der Bauer zur Dame wurde und die Partie zu unseren gunsten ausgegangen ist.

Siegfried konnte seine gute Stellung nicht zu einem vollen Punkt ausbauen und im Turmendspiel einigte man sich ebenfalls auf Remis. Bei Alexander hingegen wurden die Damen bereits in der Eröffnung getauscht und danach stand Alex quasi auf Gewinn. Sein Gegner rochierte lang, während Alexander nach dem Damentausch nicht mehr rochieren konnte und mit dem König im Zentrum stand. Jedoch hatte er gut koordinierte Figuren, mehr Raum und druck gegen den b7-Bauern, der die restliche Partie über seinem Gegner sicherlich einige Kopfschmerzen bereitet hat. Aber dieser verteidigte sich sehr umsichtig, und der Knock Out unsererseits blieb aus. Nach langem, zähem Kampf wurde auch hier der Punkt geteilt. Es war die letzte beendete Partie und nur ein Sieg hätte der Mannschaft ein Unentschieden beschert.

Warum? Weil die Bretter sieben und acht beide verloren haben. Jost spielte Pirc, oder Modern und hatte sich einigem Druck seines Gegners zu erwähren. Jost hatte sich zwischenzeitlich sogar eine Gewinnvorteil erarbeitet, den er mit einem ungenauen Zug nicht nur wieder verlor, sondern die Stellung auch unnötig kompliziert machte, was in der Folge sehr viel Zeit gekostet hat, um die Drohungen alle zu erkennen und abzuwehren. Schließlich ging der Punkt durch Zeitüberschreitung an Volksdorf.

Und ich? Im Großen und Ganzen war meine Partie ganz ok. Ich stand gut, hatte keine Schwächen und konnte gefahrlos auch Gewinn spielen. So weit, so gut, aber dann entschied ich mich in folgender Stellung eine Qualität für zwei Bauern, ja sogar verbundene Freibauern zu geben.

Stellung nach 35.Lc3. Es folgte 35..cxd4 36.exd4 e3 37.Dxe3 Lxb1 38.Txb1 Tge8 und wir kamen zur dieser Stellung:

Rein optisch sieht die Stellung super aus und die oben gespielte Abwicklung wäre auch die erste Wahl von Stockfisch. Doch hier und auch in der Folge verpasste ich immer wieder d5, den die Engine fast in jedem folgenden Zug spielen möchte. Ich war zu zaghaft da ich Sorge hatte, dass ich die Bauern bei zu frühem Vorstoß wieder einstelle und die Partie wegwerfe. Doch was passierte war, dass ich im Bestreben die Bauern bloß beisammen zu halten, meine Figuren passiv um die Bauern herum postierte und mich nicht verteidigen konnte, als der Gegner dann in meine Stellung eindrang. Ende vom Lied war dann meine unnötige Niederlage.

Die Partien sind unter Mitglieder Partien erhältlich. Danke an Marek für diesen Bericht und an Martin für die Partieeingabe!

Hier die Ergebnisübersicht:

Bille SC           3½-4½  Volksdorf
  1  Binding,A.    ½ : ½  Klemm,G.       1 
  2  Kopisch,M.    ½ : ½  Klemm,S.       3 
  3  Bertram,A.    ½ : ½  Mondorf,K.     4 
  5  Indinger,A.   ½ : ½  Becker,T.      5 
  6  Karow,C.      1 : 0  Chmielewski    6 
  7  Woelk,S.      ½ : ½  Feddersen,B.   7 
  8  Willemer,J.   0 : 1  Kurre,I.       8 
  9  Glodowski,M.  0 : 1  Kroeger,E.     9

Und hier noch ein paar Fotos:

Die Bretter 5-8.

Brett 3 (hinten): Karl-Josef Mondorf-Andreas Bertram und vorne an Brett 4 Thomas Becker.

Vorn Brett 2: Martin Kopisch-Stefan Klemm, dahinter Brett 1 Günter Klemm.

Brett 4: Alexander Indinger-Thomas Becker.

Vorn an Brett 8 Marek Glodowski-Edgar Kroeger.

Vorn Brett 5: Christoph Karow-Axel Chmielewski.

Brett 6: Siegfried Wölk-Berend Feddersen, dahinter Brett 7: Ingo-Carsten Kurre-Jost Willemer.